Zugegeben – das Thema mag auf den ersten Blick naheliegend erscheinen: Valentinstag und Filmmusik. Aber ist es wirklich so einfach? Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass die Musik von John Williams weit mehr ist als bloße Kinoemotion – sie ist vollwertige Sinfonik. Dichte, raffinierte Orchestrierungen, meisterhafte Themenführung, Instrumentationen von einer Qualität, wie man sie bei Mahler oder Strauss findet – kein Wunder, dass sein Schaffen längst Eingang in die Konzertsäle der ganzen Welt gefunden hat.
John Williams ist eine Legende der Filmmusik und einer der bedeutendsten Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts. Mit hunderten Partituren zu den größten Hollywood-Produktionen hat er den Klang des modernen Kinos geprägt. Er hält den Rekord für die meisten Oscar-Nominierungen unter lebenden Künstlern (über 50 Mal) und gewann die Auszeichnung fünfmal – für
Anatevka, Der weiße Hai, Star Wars, E.T. und
Schindlers Liste. Seine Musik verbindet die Meisterschaft sinfonischen Komponierens mit einer außergewöhnlichen thematischen Prägnanz – viele seiner Soundtracks funktionieren als eigenständige Werke, gespielt von den führenden Orchestern aller Kontinente.
Zwar ist die Lieblingsfilmmusik des Autors dieser Zeilen jene aus dem ersten Teil von Harry Potter – mit ihrer magischen Aura, den glockenspielartigen Motiven und dem kindlichen Staunen, das in jeder Phrase mitschwingt. Doch lässt sich kaum bestreiten, dass die größte Stärke von John Williams’ Musik in ihrer außergewöhnlichen emotionalen Bandbreite liegt. Sie kann monumental sein wie in
Star Wars, zutiefst bewegend wie in Schindlers Liste, mitreißend wie in Indiana Jones oder verträumt und intim wie in
Geboren am 4. Juli.
Zum Valentinstag erklingen in der Philharmonie in Szczecin Werke aus Filmen, die seit Jahren das Publikum begeistern – sowohl diejenigen, die das Kino lieben, als auch jene, die sich für Musik begeistern. Im Mittelpunkt steht die Violine – ein durch und durch emotionales Instrument, gespielt von
Mariusz Patyra, einem herausragenden Virtuosen und ersten Polen, der den 1. Preis beim renommierten Internationalen Paganini-Wettbewerb in Genua gewonnen hat. Begleitet wird er vom
Sinfonieorchester der Philharmonie in Szczecin unter der Leitung von
Przemysław Neumann.
Anstelle gefälliger Serenaden erklingen Klänge, die das Herz ebenso höherschlagen lassen wie klassische Liebesgeschichten – Geschichten von Hingabe, Sehnsucht, Schönheit und Hoffnung. Und ist es nicht genau das, was einen perfekten Valentinstag ausmacht?